Atelier Voß-Klingler & Klingler
Atelier Voß-Klingler & Klingler

Aktuelles

"agil" - Ateliergemeinschaft im Lappenhof

Seit Mai 2013 teilen sich Claus Klingler (Maler, Bildhauer),  Elke Voß-Klingler (Malerin, Bildhauerin) und Regina Wüstefeld (Bildhauerein) ein Atelier im Windrather Tal. Ausstellungen sowie Beteiligung bei den „Tatorten“ des Kreises Mettmann dokumentieren bei aller Unterschiedlichkeit die Gemeinsamkeiten.

Nordrather Strasse 359, 42555 Velbert - Langenberg

Seit Corona ist die Zeit Aktualitäten zu präsentieren nicht gerade üppig. Dennoch scheint es Elke und mir wichtig festzuhalten, was uns seit 2018 bewegte und immer noch bewegt.

Unsere Arbeit in der Flüchtlingshilfe fand und findet auch heute noch einen Niederschlag in gemeinsamen künstlerischen Arbeiten mit unseren Freunden, die über ihre Flucht hier neue Wurzeln finden konnten.

Mehrere Ausstellunen in Museen und Kirchen zeigten in plastischen wie bildnerischen Herangehensweisen den Versuch traumatisches Erleben einen Ausdruck zu geben, wozu die Sprache nicht, oder noch nicht in der Lage ist.

Elke, die diese Malprozesse begleitete,  war aufgefordert gestalterisch zu antworten. Sie wählte zum Einen den Prozess selber, der auch als Teil von Beziehungsarbeit gesehen werden kann. Und zum Anderen einen konfrontativen Weg, den wie wir Europäer in Wohlstand und Sicherheit lebend, das Geschehen als Medienware konsomieren.

Versöhnlich das letzte Bild, eine Installation: "Es geht im Leben nicht darum zu warten, dass das Unwetter vorbei zieht, sondern zu lernen im Regen zu tanzen.

Im August 2019 gab es die Anfrage einer Bilderausstellung in der evangelischen Kulturkirch in Wülfrath, die ich gerne realisieren wollte. Zum Thema Naturelemente zeigte ich vom 10.11.2019 - 03.03.2020 unter dem Titel "vier" 20  zum Teil großformatige Arbeiten.

Höhepunkt und einziges Highlight 2020 war dann die Veranstaltungsreihe: "Für Frieden und Völkerverständigung" Eröffnet wurde sie mit der Installation "Eiszeit" am 27.01.2020, in der evangelischen Stadtkirche in Wülfrath, der Befreiung des KZs Auschwitz am 27.01.1945 und dem Gedenktag für alle Opfer des Nationalsozialismus.

 

Es folgte dann am 31.01.2020 das  Solokonzert des Syrischen Pianisten und Schriftsteller Aeham Ahmad, das er in Mitten der Installation "Eiszeit" gab. Ergänzt wurde das Konzert durch Textpassagen aus seiner Biographie "Und die Vögel werden singen."

 

Die Veranstaltungsreihe endete mit einer Dichterlesung des Syrischen Lyriker und Schriftsteller Samer Al Nadjjar am 05.03.2020.

Dauerleihgabe Skulpturen von Elke Voß-Klingler und Claus Klingler

Die gemeinsame Skulpturenausstellung hinter dem erdgeschichtlichen Museum "Zeittunnel" in Wülfrath, im Bochumer Bruch ist zur Zeit in Winterpause, da die im Steinbruch lebenden Fledermäuse den Zeittunnel als Überwinterungsquatier nutzen und nicht gestört werden dürfen. Ab Ende April jedoch sind die 28 Arbeiten, die in Gruppen zu unterschiedlichen Themen zusammengefasst sind, wieder zu besichtigen. www.zeittunnel-wuelfrath.de

"Müllgedanken"

Plastikabfälle am Strand von Norderney gesammelt, zu Personen und Kleidungsstücken geschnitten und dann auf Cafésäcken genäht.

 

Eine Ausstellung von Elke Voß-Klingler vom 24.09. -24.10.2021 im Museum Zeittunnel in Wülfrath

 

Im Frühjahr 2018 verbrachte ich eine kurze Zeit auf Norderney. Die raue Seeluft bei gleichzeitigem Sonnenschein machte mir den Kopf frei. Ich beschäftigte mich damals mit dem willkommenen Güterstrom, der uns per Schiff und in Säcken aus Afrika ereichte. Nur der gleichzeitige Menschenstrom, der auch von Afrika ausging, war weit weniger willkommen. In der Umsetzung meiner Gedanken entstanden auf Sisaltransportsäcken genähte Stoffaplikationen, die den Wert des Inhalts verdeutlichte und das Behältnis als Wegwerfware kennzeichnete.

 

Als ich so auf den Boden schaute, um zu sehen, was das Meer so alles anspült, wurde mir bei meinen Spaziergängen mehr und mehr bewußt, daß das Gleiche sich zu meinen Füßen wiederholte. Nur in weit größerem Ausmaße. Nur war das Behältnis nicht mehr ein Sack, sonder das Meer selbst und der Inhalt all das, was wir nicht mehr gebrauchen wollen oder was uns lästig erscheint. Müll! Hauptsächlich Plastik in allen Formen und Farben. Verheddert in Fischnetzen (auch Plastik), und Tauen, garniert mit Resten von Kleidungsstücken und verschlossenen Plastikflaschen, halb gefüllt mit Irgendwas und dazwischen ein verendeter Fisch.

 

In meiner Ausstellung 2014 „Der gelbe Punkt ist bunt“ zeigte ich Bilder und Skulpturen bei denen ich bewußt Müll in meine Arbeiten integrierte. Recycleart, mit dem Aspekt auch „Verbrauchtetes“ wieder zu nutzen. Der damalige Umgang mit Müll und Vermüllung hatte eher etwas spielerisch Lustiges, doch was ich am Strand von Norderney einsammelte stank, war ölverschmiert, unappetitlich und widerwertig. Die Vorstellung nur einen winzigen Teil der eigentlichen Katastrophe gespiegelt zu bekommen und in ihrer Weiterführung es in den Mägen der Fische und schlussendlich auch in uns als Konsumenten der Fische wiederzufinden, erschreckte mich zu tiefst. Dennoch nahm ich die Dinge mit, reinigte und verarbeitete sie als Teile auf dem Untergrund von Kaffeesäcken.

 

Obwohl Plastikmüll das Verbindende aller Wandbehänge ist, erzählt jeder Einzelne seine ganz eigene Geschichte. Sie finden eine Vielzahl von Möglichkeite wie dort mit dieser Katastrophe umgegangen wird. Sei es verharmlosend, ignorierend oder einfach dem Sachzwang geschuldet.

 

 

Unsere gemeinsame Künstlerwebsite!

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